Wenn im Bahnhof ein Zimmer frei wird und wir somit neue Mitbewohner*innen suchen, werfen wir zunächst einen Blick auf die »Probewohnliste«. Auf dieser Liste stehen Namen und Telefonnummern der Menschen, die Interesse haben in den Bahnhof einzuziehen.
Wer also gerne einziehen möchte stellt sich uns zunächst einmal vor, am besten in der Haussitzung (Mittwochs um 19:30 Uhr) und wir reihen ihn dann in ebendiese Liste ein. Wir kontaktieren, dann die Personen auf der Liste und laden zum einwöchigen PRobewohnen ein. In der Regel von Mittwoch bis Mittwoch. In dieser Woche haben Interressierte die Möglichkeit die Bewohner des Hauses und die Arbeit im und ums Haus kennen zu lernen.
Sie bekommen einen Einblick, was es bedeutet, mit so vielen Menschen zusammen zu wohnen, für ein großes, altes Haus und einen Kulturverein verantwortlich zu sein.
Nach der Probewohnwoche entscheidet die interessierte Person, ob ein Leben im Bahnhof, mit der derzeitigen Hausgemeinschaft vorstellbar ist. Die Hausgemeinschaft wird in der nächsten Haussitzung ebenfalls entscheiden, ob die Probewohner*in in den Bahnhof einziehen kann. Wir nennen dies eine Einstimmung. Die Entscheidungsfindung ist nicht immer einfach und unterliegt, wie alle wichtigen Entscheidungen im Bahnhof, dem Prinzip des Konsens. Somit sagt jede*r bewusst »Ja« zu neuen Mitbewohner*innen.
Jede Bahnhofsgeneration ist anders und trotzdem wird der Bahnhof e.V. seit über zwanzig jahren am Leben erhalten.
Ein starker Wille und Wunsch den Bahnhof immer wieder tatkräftig zu erhalten und zu verändern verbindet seine Bewohner*innen. Ideale werden von Generation zu Generation vererbt, hinterfragt, gedreht, gewendet. Doch das grundsätzliche Anliegen, den Bahnhof als den besonderen Ort, als den ihn alle Bewohnerin*innen kennengelernt haben, mit Herz und Hand zu unterstützen, verebbt nicht.